Gabelstapler
Hubstapler werden umgangssprachlich auch Gabelstapler genannt und gehören der Gruppe der Flurförderzeuge an. Ihre Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, Ware innerhalb eines Betriebes umzuschlagen und zu transportieren. Dabei haben sie gegenüber den herkömmlichen Hubwagen zwei entscheidende Vorteile. Zum einen verfügen Gabelstapler über einen eigenen Antrieb, zum anderen ist es ihnen dank ihres Hubgerüsts möglich, Ware zu stapeln und Regallager zu bedienen.
Üblicherweise liegen die Hublasten von Gabelstaplern zwischen 1 bis 8 Tonnen und die Hubhöhe bei bis zu 6 Metern. Es gibt allerdings weitaus größere Modelle, die ohne größere Probleme eine Last von bis zu 70 Tonnen manövrieren können. Bei solch massiven Staplern ist das Hubgerüst meistens auf eine Höhe von bis zu 12 Metern ausgelegt. Auf diese Weise wird es möglich auch die am schwersten zugänglichen Fächer in Hochregallagern nutzbar zu machen.
Um den Arbeitsschutz sicherzustellen, hat sich die Berufsgenossenschaft in Deutschland dazu entschlossen, Einlagerungsvorgänge, an denen Menschen durch Flurfördermittel direkt beteiligt sind, auf eine Höhe von 10 Metern zu beschränken. In Ausnahmefällen können jedoch abweichende Regelungen vereinbart werden.
Unterscheidungskriterien
Die Auswahl an Gabelstaplern ist groß. Deswegen ist es wichtig beim Kauf den Einsatzort und die daraus resultierenden Ansprüche an den Stapler zu berücksichtigen:
- Motorkonzept (Elektro, Gas oder Diesel)
- Anzahl der Räder (3 bzw. 4 Räder)
- Reifentyp (Vollgummi, Super-Elastik, Luft)
- Hublast
- Hubhöhe
- Form und Lage der Fahrerkabine bzw. des Fahrersitzes
- Sicherheitsausstattungen
Gabelstaplervarianten
Schmalgangstapler:
Beim Schmalgangstapler ist die Gabel um 90 Grad zur Fahrtrichtung gedreht. Dies ermöglicht es, die Gänge des Lagers schmaler zu gestalten, sodass die Lagerfläche effizienter genutzt werden kann. Da durch die schmalen Gänge und die Arbeit in bis zu 10 Metern Höhe aber auch der Überblick leidet, werden die Schmalgangstapler in besonders engen Gängen durch Anschlagsschienen am Boden geführt. Bei einigen Modellen steigt die Führerkabine sogar mit der Gabel auf.
Schubmaststapler:
Die sogenannten Schubmaststapler haben einen entscheidenden Vorteil: Die Gabel wird zur Lastaufnahme ausgefahren, was es ihr ermöglicht bis auf den Boden abgesenkt zu werden. Beim Transport wird sie wieder an den Stapler herangezogen, um so das Fahrverhalten zu verbessern und den Bedarf an Gegengewicht am Heck zu minimieren. Eingesetzt wird diese Art von Gabelstaplern zum innerbetrieblichen Transport von meist langen Lasten. Einziger Nachteil: Sie werden ausschließlich mit Elektroantrieb hergestellt.
Geländestapler:
Der Geländestapler, oder auch Großreifenstapler genannt, ist eine eindrucksvolle Form des Gabelstaplers. Bei dessen Entwicklung stand die Geländegängigkeit im Vordergrund. Erreicht werden konnte diese durch besonders große Niederdruckreifen, ein hohes Maß an Bodenfreiheit, ein sehr robust gebautes Fahrwerk, sowie Hubgerüst und durch einen leistungsstarken Motor, wobei in den meisten Fällen Dieselmotoren verbaut werden. Spitzenmodelle werden außerdem mit hydrostatischen Getrieben und Allradantrieb ausgestattet. Der Einsatzort dieser Staplervariante erstreckt sich von der Forstwirtschaft, über Bergwerke, bis hin zu Recyclingindustrien, sowie weiteren Schwerindustrien.
Seitenstapler:
Wie der Name vermuten lässt ist bei Seitenstaplern die Gabel seitlich, also quer zur Fahrtrichtung montiert. Durch das daraus resultierende Transportieren der Länge nach, ist es Seitenstaplern möglich, Lasten von einer Länge bis zu 34 Metern zu transportieren. Diese Fähigkeit macht sie zum optimalen Stapler in Zimmereien, im Holzhandel oder der Stahlindustrie. Durch die große Bereifungsvielfalt und die hohe Fahrstabilität dieser Staplervariante ergeben sich aber noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten.
Vier- und Mehrwegestapler:
Diese Staplervariante sticht durch ihre Manövrierfähigkeit ins Auge und wird so zum Mittel der Wahl, wenn es darum geht einen Stapler für enge Lager zu finden. Erreicht wird diese Manövrierfähigkeit durch die schwenkbaren Räder. Bei einem Schwenkwinkel von bis zu 90 Grad spricht man von Vierwegestaplern. Sind die Räder aber unbegrenzt schwenkbar, so spricht man wiederum von Mehrwegestaplern. Man unterscheidet darüber hinaus zwischen Vierweg-Schubmaststaplern, welche für den Transport von Paletten oder Langgut eingesetzt werden und Vierwege- beziehungsweise Mehrwege-Seitenstaplern, welche ausschließlich auf den Transport von Langgut spezialisiert sind.