Digitales Transportmanagement ist in der Regel effizienter als die manuelle Abwicklung der einzelnen Arbeitsschritte, von der Auftragserfassung über die Tourenplanung bis hin zur Rechnungsabwicklung. Daher ist es grundsätzlich ratsam, ein Transport Management System (TMS) zu nutzen. Bei der Anschaffung ist jedoch einiges zu beachten. Wir geben Ihnen hier ein paar Tipps.
Zentrale Fragen bei der Anschaffung eines TMS
Entscheidet sich ein Logistikdienstleister für die Anschaffung eines TMS – sei es zum allerersten Mal oder zum Austausch des bestehenden – sollte er sich ausreichend Zeit bei der Auswahl des Systems nehmen. Wichtig ist nämlich, dass es auf die individuellen Anforderungen des Betriebes zugeschnitten ist.
Die Investition in ein ungeeignetes TMS bringt niemanden weiter. Schlimmer als manuelles Transportmanagement ist der Versuch eines Unternehmens, seine Prozesse mit einem System zu optimieren, das nicht zu den betrieblichen Anforderungen und Strukturen passt.
Folgende Fragen helfen, dies zu verhindern:
- Welche Arbeitsschritte sollen abgebildet werden? Je mehr manuelle Prozesse entfallen, desto effizienter ist das Transportmanagement. Daher sind Systeme mit einem breiten Funktionsspektrum (u.a. Auftragserfassung, Planung, Durchführung, Frachtkostenabwicklung) und Schnittstellen zu im Betrieb eingesetzten Systemen (u.a. ERP, WMS, CMR) sinnvoll.
- Welche Verkehrsträger sollten einbezogen werden? Nicht jedes TMS ist für Straßen-, Schienen-, Wasser- und Lufttransporte gleichermaßen geeignet.
- Welche Flows sollten einbezogen werden? Den relevanten Bedürfnissen von beispielsweise Import- und Exporttransporten sollte das System gerecht werden.
- Wie komplex ist das Verkehrsnetz? Ein Unternehmen, das überwiegend Strecken von A nach B fährt, hat andere Anforderungen an eine Software als ein Unternehmen, das Touren mit mehreren Zwischenstopps fährt.
- Wie können Lasten gut verteilt werden? Ein gutes TMS ist in der Lage, die Auslastung der Verkehrsträger zu optimieren.
- Legt der TMS-Anbieter Wert auf Nachhaltigkeit? Betriebe, die ihren CO2-Fußabdruck verkleinern möchten, sind mit Lösungen von Anbietern gut beraten, die sich dies selbst auf die Fahne geschrieben haben.
- Wie flexibel kann die Lösung an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden? Unternehmen sollten bei der Auswahl eines TMS darauf achten, dass es auch die Möglichkeit bietet auf unplanmäßig veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren.
- Wie lange dauert die Implementierung und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Je nach logistischen Abläufen und TMS-Lösung kann der Implementierungsprozess unterschiedlich lang und komplex.
TMS ja, aber das richtige zur richtigen Zeit!
Wichtig ist darüber hinaus, dass das TMS zur richtigen Zeit angeschafft wird. Selbst wenn sich der digitale Helfer sich normalerweise positiv auf die Effizienz des Transportgeschäfts auswirkt, gibt es neben der Wahl des falschen Systems eine weitere Einschränkung.
Wenn die strukturellen Voraussetzungen in einem Unternehmen eine effizienzsteigernde Implementierung eines TMS unmöglich machen, sollte zunächst Abstand von der Investition genommen werden. Passen die Rahmenbedingungen, lohnt sich die Anschaffung / Umrüstung. Wichtig dabei ist, dass…
- … die Transportprozesse klar definiert sind und gut analysiert wurden. Nur dann kann ein Unternehmen seine Anforderungen an eine Software treffsicher benennen.
- … die Ziele müssen klar sein. Wenn nicht klar ist, was sich durch ein TMS verbessern soll, lassen sich die Effekte nach der Implementierung nur schwierig messen und bewerten.
- … das Unternehmen und die Mitarbeitenden für Veränderungen bereit sind. Sperren sich diejenigen, die damit arbeiten müssen, gegen die Einführung eines (neuen) Systems, scheitert die Prozessoptimierung.
Wenn Sie noch unschlüssig sind oder Hilfe bei der Auswahl benötigen, sprechen Sie uns gerne an.