Quelle: Wochenblatt für Papierfabrikanten
Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit: Für jedes erfolgsorientierte Unternehmen sind dies die logischen Kernziele, um sich je nach Marktposition entweder zu etablieren oder Geschäftsfelder weiter zu erschließen.
Gleichermaßen gelten diese Maxime auch in der Papier- und Verpackungsbranche als erstrebenswertes Leitmotiv. Egal ob in der Fertigung, der speditionellen Abwicklung oder in der Abrechnung: Papier- und Verpackungsunternehmen erwarten von ihren Angestellten ein effizientes aber gleichfalls auch flexibles Reagieren auf Marktgegebenheiten. Hiervon versprechen sie sich nachhaltig positive Auswirkungen. Um dies allerdings zu gewährleisten, bedarf es neben dem Know-how ebenfalls modernster Technologien und Infrastrukturen.
Ganzheitlicher Ansatz ist gefragt
Einen solchen Ansatz verfolgt auch die Thüringer Hygiene Papier Logistik (THPL) mit Sitz in Schmalkalden, Ortsteil Wernshausen, und unterstützt ihr fachkundiges Personal mit der Transportmanagement-Software WinSped von der LIS Logistische Informationssysteme AG aus Greven. „Wir benötigten eine ganzheitliche Lösung, die unsere Geschäftsprozesse bedarfsgerecht unterstützt. Das offene WinSped-System ermöglicht einerseits das Zusammenspiel mit anderen Systemen, bietet aber auch vielfältigste Lösungen für all unsere Arbeitsabläufe in der Papierbranche“, erklärt THPL-Dispositionsleiter Ulrich Storandt. Im August 2005 wurde die Thüringer Hygiene Papier Logistik als Tochter der Werra Holding gegründet und im September 2007 von der italienischen Sofidel Gruppe übernommen, zu der auch die beiden andern deutschen Unternehmen Delisoft und Delipapier GmbH gehören. Durch den Erwerb von 50 neuen Lastzügen und 60 neuen Aufliegern ist die THPL heutzutage in der Lage, das gesamte Fertigwarenhandling der Werke Werra, Omega und Thüringer Hygiene Papier (THP) zu organisieren.
Primar profitiert das Thüringer Unternehmen von der LIS-Auftragsabwicklung. Diese setzt sich aus den drei Modulen Auftragserfassung, Disposition und Frachtabrechnung zusammen. Dabei nutzt THPL die automatische Auftragsübernahme und integriert Auftrags- und Tour daten von Kunden und Partnern via Importschnittstellen in das WinSped-System. Zur weiteren Verarbeitung werden die Daten anschließend an die Disposition weitergeleitet und stehen dieser auf einer detaillierten Kartendarstellung zur Verfügung. Diese visualisiert alle geplanten Touren zusammen mit den jeweiligen Aufträgen sowie Fahrzeugen und verschafft dem Disponenten so schnell den notwendigen Überblick.
Abgeschlossen wird der Abwicklungsvorgang dann mit dem Frachtabrechnungsmodul, welches die Prüfung von eingehenden Frachtrechnungen und die Berechnung von Leistungen der THPL-Kunden durch automatisierte Abläufe wirkungsvoll unterstützt.
Interaktive Lösung im Blick
Rechnungen erstellt das System der LIS AG für das Papierunternehmen aktuell allerdings nicht, sondern weist lediglich Leistungsnachweise aus. Als Teil der Werra Holding und der italienischen Sofidel Gruppe orientiert sich die THPL am dort verwendeten SAP-System, über das sämtliche Sofidel-Rechnungen erstellt werden. Zeitnah ist hier allerdings geplant, die Brücke zur LIS-Transportmanagement-Software zu schlagen und mittels einer Schnittstelle wie beispielsweise dem iDoc das Erstellen von Rechnungen auch in WinSped abzuwickeln.
„Die Interaktion von WinSped und SAP, speziell in Bezug auf das Erstellen von Rechnungen, ist eines der nächsten anzugehenden Projekte. Aktuell müssen die Rechnungsdaten manuell in das SAP-System eingefügt werden. Das führt dementsprechend zu erheblich mehr Arbeitsaufwand. Diesbezüglich haben wir sicherlich Effizienzsteigerungspotenzial“, verdeutlicht Storandt die Notwendigkeit, das bestehende LIS-System modular zu erweitern.
Eingesetzt bei THPL wird bereits das Lademittelverwaltungsmodul. Dieses ersetzte das aufwendige Führen von manuellen Excel-Tabellen und bindet alle Lademittelbestände in das zentrale Prozessmanagement ein. Das Modul erfasst die erforderlichen Stammdaten von Kunden aus der Papierindustrie, bucht automatisch alle Lademittelbewegungen und schafft so mehr Transparenz im Thüringer Papierunternehmen.
Die automatisierten Buchungsvorgänge werden bei THPL kundenindividuell spezifiziert und zu jeder Tour verbucht. So taufen diese störungsfrei im Hintergrund ohne arbeitstechnischen Mehraufwand. Dank der manuellen Buchung und der übersichtlichen Eingabemasken können auch Tauschbuchungen beispielsweise beim Be- und Entladen von Papierwaren unmittelbar vorgenommen werden. Darüber hinaus regelt die Lademittelverwaltung ebenso die stichtagsbezogene Ermittlung von Bestandskonten und erzeugt übersichtliche Bewegungs- und Saldenlisten sowie Statistiken bei THPL.
Aufgrund des europaweiten Handels plant die THPL zudem die Nutzung des LIS-Moduls ATLIS. Dies gewährt die volle Integration WinSpeds in das ATLAS-System der europäischen Zollverwaltungen und vereinfacht so die Kommunikation beispielsweise bei Einzel- oder Sammelzollanmeldungen. Bei der THPL soll die Software zeitnah alle notwendigen Zollprüfungen enthalten und dabei nur gesicherte Daten zur Anmeldung übermitteln.
„Von ATLIS versprechen wir uns eine zentrale Konvertierung aller Daten, einen korrekten Datenaustausch mit dem Zollamt und dadurch eine deutliche Entlastung unserer eigenen Mitarbeiter“, so Ulrich Storandt.
Verbesserte Kommunikation durch Telematikintegration
Bereits im Einsatz bei der THPL ist auch das Modul Telematikintegration. Dank der Lis-Trac-Standardschnittstelle für Telematiklösungen gewährt diese eine stete und systemübergreifende Integration aller namenhaften Telematikanbieter. Beim Thüringer Papierunternehmen garantiert diese die Kommunikation über das genutzte Fleetboard-Telematiksystem und ermöglicht dadurch den kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen Disposition und Fahrzeugführern. Dies sorgt einerseits für eine effizientere sowie flexiblere dispositionelle Abwicklung, da Disponenten bei etwaigen Planänderungen wie Staus, Unfällen oder Auftragsänderungen umgehend reagieren und Routen ändern können. Andererseits profitiert die THPL aber auch von mehr Transparenz und Kostenreduktion.
Für Dispositionsleiter Storandt liegen die Vorteile dabei klar auf der Hand: „Leerfahrten und kurzfristige Auftragsänderungen waren in der Transport- und Logistikbranche seit jeher mit hohen Verlusten verbunden. Aufgrund der optimierten Kommunikation mit den einzelnen Fahrzeugen lassen sich diese nun auf ein Minimalrisiko reduzieren. Allein telefonisch wäre die Kommunikation nicht zu stemmen. Mit der Telematikintegration erhalten alle Fahrer stets die aktuellsten Daten und Aufträge. Davon profitieren letztlich aber nicht nur die Fahrer, sondern auch die Disposition und vor allem unsere Kunden.‘‘
Ergänzung durch weitere Module möglich
Auf der Suche nach einer Gesamtlösung für die Bearbeitung aller Geschäftsprozesse gab besonders der modular strukturierte Aufbau Ausschlag für die LIS-Software. Dieser gewährt ein stetes Optimieren des IT-Systems durch das Hinzuwählen weiterer Module. Ein zusätzliches Entscheidungskriterium war der ganzheitliche Ansatz der Transportmanagement-Software, die keine Installation von extra Tools oder anderer Insellösungen erforderlich macht. „Im direkten Vergleich war WinSped für uns das passendste System“, empfindet Storandt. „Besonders in einer Phase, in der wir planen, unser System modular zu optimieren, sind wir natürlich froh, damals die richtige Entscheidung getroffen zu haben „