Ein Rad greift ins andere

LIS integriert Trailer-Telematik ins Transport-Management-System

Quelle: trans aktuell

Die Grevener Software-Entwickler von LIS haben ihr Transport-Management-System (TMS) grundlegend überarbeitet. „Ziel war es beispielsweise bei Modulen wie dem Abrechnungscenter oder der kartengestützten Dispo die Geschwindigkeit von WinSped weiter zu steigern“, berichtet LIS-Vorstand Volker Lückemeier im Gespräch mit transaktuell. Ein Weg dorthin sind asynchrone Prozesse. Soll heißen, dass Rechenoperationen im Hintergrund ablaufen, während der Nutzer ungestört gleichzeitig an etwas anderem arbeiten kann und damit keine Zeit verliert.
„Hat der Disponent beispielsweise eine Entfernungsberechnung angestpßen, arbeitet das System im Hintergrund w#hrend er eine Tour zusammenstellt“, erläutert Lückemeier. Die Info stehe bereit, sobald der Rechenvorgang abgeschlossen ist, eine Wartepause entfällt.
Apropos Disposition: Für die Unterstützung der Disposition ist ab sofort eine Web-basierte Landkarte integriert. Auf dieser sieht der Disponent oder der Fuhrparkverantwortliche, wo ein Fahrzeug gerade steht beziehungsweise fährt. „Interessant ist das vor allem deshalb, weil sich der Nutzer nicht mehr durch mehrere Portale klicken muss“, sagt Lückemeier. Denn die Software-Entwickler von LIS haben gemeinsam mit ihren Kollegen von Trailerhersteller Schmitz Cargobull eine Schnittstelle von WinSped zum Telematiksystem Trailer Connect entwickelt.
Seither sehen die Disponenten direkt in dem TMS die Positionen und Verfügbarkeiten einzelner Trailer – und gegebenenfalls auch die Daten aus der Temperaturüberwachung in Echtzeit. „Bisland musste der Nutzer für detaillierte Infos zum Trailer zwischen den beiden System wechseln“, erklärt Lückemeier.
Trailer Connect von Schmitz Cargobull liefere neben den Ladungsdaten auch Informationen über die Abfahrt oder die Ankunft der Auflieger sowie die Standorte. Ist die entsprechende Sensorik verbaut, erkennt das System sogar, welcher Trailer an welche Sattelzugmaschine angekoppelt ist. Auch diese Info sieht der Disponent dann in WinSped.
Als Praxispartner fungiert Thermotraffic, der Logistiker für Lebensmittel-, Pharma- und Chemie-Transporte. Bereiche also, bei denen es auf eine genaue und lückenlose Dokumentation der Temperatur ankommt. Im Pharma-Segment kommt zusätzlich noch der Schutz von Diebstahl ins Spiel. Über einen Sensor wird jede Türöffnung des Trailers via Trailer Connect an WinSped gemeldet, sodass der Disponent zeitnah reagieren kann. Gleiches gilt natürlich auch bei einer Veränderung der Temperatur.

Belege gibt´s automatisch

Doch auch ohne Zwischenfälle erleichtere die Schnittstelle den Arbeitsalltag, müsse doch bei vielen Rechnungen der Temperaturbeleg der Rechnung beiliegen. „Abstatt manuell einen Temperaturbericht für die Rechnung zu erstellen und dazu in zwei Webportalen zu arbeiten, bekommt der Nutzer die Daten auf Wunsch direkt im System verheiratet“, berichtet der LIS-Vorstand.
Ebenfalls überarbeitet haben die Entwickler das Leistungsverrechnungscenter in WinSped, beispielsweise das Modul das für das Ermitteln des Deckungsbeitrags mit Blick auf den gesamten Prozess verantwortlich ist. „Mit WinSped sieht das Controlling direkt, welche Kosten welcher Lkw-Transport mit sich bringt und was jeweils daran verdient wurde“, erklärt Lückemeier. Das sei ein klares Plus – sowohl hinsichtlich des Arbeitsprozesses als auch betriebswirtschaftlich.
Mit der betriebswirtschaftlichen Brille sind die Entwickler von LIS übrigens auch an das Modul zum Abwickeln gemieteter Lkw, Container oder Wechselbrücken herangegangen. „In einer Zeit, in der immer mehr Flexibilität gefordert ist, setzen die Speditionen zunehmend auf Mietmodelle“, sagt Lückemeier. Mit der Mietverwaltung sei es nun möglich, die entsprechenden Verträge manuell oder auch automatisch zu erstellen. Gleiches gilt für Anfragen oder Angebote. Wobei aus Angeboten direkt Verträge generiert werden können. Bei den Abrechnungen wiederrum interagiert das Modul mit anderen Programmteilen – etwa mit der Abrechnung oder der Auftragsabwicklung.
Hinsichtlich der Abrechnungsmodalitäten zeigt sich die Lösung dabei überaus flexibel. So kann der Nutzer den Mietpreis beispielsweise je Tag, Monat oder Jahr angeben. Auch für die Kalkulation gibts es unterschiedliche Möglichkeiten. Diese erfolgt entweder tagesgenau, für angefangene Kalendermonate oder auch ab dem Ersten des Folgemonats. „So ist es den Spediteuren möglich, die Kosten individuell nach Auftrag an die eigenen Kunden weiter zu berechnen“, erklärt Lückemeier.
Um die Mietverwaltung nutzen zu können, ist neben WinSped allerdings auch noch das Installieren eines NetSped-Servers von LIS notwendig. Dann steht auch an dieser Stelle einer schnellen Abwicklung nichts mehr im Weg.

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